Am 26.06. sprach der Komponist und Autor Michael Proksch vor Schülerinnen und Schülern der 9. und 11. Jahrgangsstufe über seine Jugend in der DDR und seinen abenteuerlichen Fluchtversuch. Noch immer merkt man ihm an, dass ihn seine Erlebnisse mitnehmen, wenn er beispielsweise von Kindergartenzeit und Jugend spricht. Besonders die starke Beeinflussung und Kontrolle schon der Kinder durch den SED-Staat beeindruckt die Zuhörer. Herr Proksch sieht als junger Mann keine andere Wahl, als die DDR zu verlassen, wird aber bei seinem Fluchtversuch über Ungarn und Bulgarien verhaftet, unter anderem da in den frei verfügbaren Touristenkarten Scheingrenzen eingetragen waren. Die folgende Haftzeit in Bulgarien und in der DDR schildert er eindrücklich und es wird für das Publikum greifbar, wie eine Diktatur mit Andersdenkenden umgeht. Nach über einem Jahr Haft wird Herr Proksch 1985 durch die BRD freigekauft. Anschließend haben die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen – wie zum Beispiel zu seinen Gefühlen am Tag des Mauerfalls – zu stellen.
Die Ausführungen boten den Schülerinnen und Schülern einen authentischen und direkten Zugang zu einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte.