Der Beginn der modernen Physik - Nobelpreis und Ehrungen
1894 begann Planck mit seinen Arbeiten zur Wärmestrahlung, die ihn nach ihrer Veröffentlichung in kürzester Zeit weltberühmt gemacht haben. Das Jahr 1900 wird zum "Geburtsjahr der Quantentheorie und der modernen Physik". Im Oktober 1900 berichtet Max Planck vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erstmals über seine Strahlungsformel und im November gelingt ihm auch die richtige und völlig neuartige Deutung dieser Formel. Es folgen zahllose Einladung zu Vorträgen und Ehrungen im In- und Ausland. 1913 wird Max Planck Rektor der Berliner Universität und kann in dieser Funktion Einstein an einen Lehrstuhl nach Berlin holen. Er wird Ehrendoktor von Cambridge, London und Athen und Mitglied der Akademien von Wien, Kopenhagen, Rom, Amsterdam, Dublin und Washington. 1918 erhält Max Planck als erster Deutscher nach dem 1. Weltkrieg und dadurch wohl auch etwas verspätet den Nobelpreis. Es wäre müßig, die zahllosen weiteren Ehrungen und Ernennungen aufzuzählen. Viel aufschlußreicher ist es, zu erfahren, wie Max Planck sich selbst auf der Höhe seines Ruhmes verhalten hat. Man könnte das nicht besser beschreiben, als wenn man seine Erwiderung zur Feier seines 60. Geburtstages 1918 zitiert:
"Wenn diese Männer hier, die alle in der Wissenschaft eine führende Stellung einnehmen, in voller Übereinstimmung ein anziehendes Bild entworfen haben von den Verdiensten einer gewissen Persönlichkeit, so werden Sie es gewiß nicht verdenken, wenn ich den brennenden Wunsch fühle, dieser Persönlichkeit möglichst ähnlich zu sehen. Als gewissenhafter Physiker fühle ich aber die Verpflichtung, jenem Bild ein anderes gegenüber zu stellen, das der Wirklichkeit doch näher kommt:
Denken Sie sich einen Bergmann, der jahrelang mit ganzer Kraft nach edlem Erz schürft und der eines Tages eine Ader gediegenen Goldes anschlägt, die sich bei genauer Untersuchung noch unendlich ergiebiger erweist als irgend jemand im voraus vermuten konnte. Wäre er selber nicht auf den Schatz gestoßen, so wäre dies unfehlbar kurz darauf einem seiner Mitarbeiter geglückt." So viel Bescheidenheit kann sicher nicht jeder Nobelpreisträger für sich verbuchen.